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Wandern mit Hund - die schönste Art Urlaub zu machen


Dieses Jahr habe ich zu Silvester beschlossen mich und die Hunde ins Waldviertel auf Urlaub zu schicken 😊 In unserer Wohngegend wird sehr viel geschossen und der kleine Mann hat zwar keine Angst wenn irgendwo geschossen wird aber da letztes Jahr sogar Joy unruhig war (sie hat normalerweise wirklich gar kein Problem mit der Schießerei), habe ich beschlossen in eine ruhige Gegend zu fahren und da Elay jetzt halbwegs ausgewachsen ist können wir auch schon weite Wanderungen in Angriff nehmen. Da dachte ich mir ich gebe euch ein paar Tipps wie der Wanderurlaub mit Hund entspannt verläuft, bzw. wie ich die Erfahrung gemacht habe, dass er für mich und meine Hunde entspannt verläuft:

-) die Vorbereitung der Hunde: einfach Koffer packen und mit dem 7 Monate alten Hund stundenlang durch den Wald spazieren und am Abend schläft das Tier entspannt im Hotelzimmer und ignoriert alle Geräusche um sich herum. Jaaaa wäre cool wenns so wäre :D Zuallererst geht man mit einem 7 Monate alten Hund keine langen Wanderungen. Das ist keine Meinung, das ist Wissenschaft. Zu dem richtigen Maß an Bewegung bis zum ersten Lebensjahr möchte ich einen eigenen Beitrag schreiben.

Aber wir gehen jetzt von einem ausgewachsenen Hund aus, der diese Belastung körperlich aushalten würde. Egal wie alt der Hund ist: Man geht nicht einfach ohne Vorarbeit so große Runden. Was heißt Vorbereitung? So wie wir Menschen haben die Hunde einen Konditionsstatus und einen Muskelstatus. Bewegt man sich sehr wenig, hat man wenig Kondition und wenig Muskulatur. Das nötigste halt, um von A nach B zu kommen. So geht es unseren Hunden auch. Ist der Vierbeiner es gewohnt eine halbe Stunde als große Runde zu gehen, kann es durchaus zu Überlastungen, Muskelkater oder Verstauchungen kommen denn dieser Hund wird dann auch nicht die nötige Trittfestigkeit haben und über jede Wurzel stolpern. Es herrscht noch immer die Meinung von „Aber dem macht das soviel Spaß der läuft da mit und ist überhaupt nicht müde zu kriegen“ vor. Abhängig von der Rasse, werden die meisten Hunde IMMER mit euch mitlaufen auch wenn sie müde sind. Mein liebstes Beispiel ist unser alter Rüde. In seinen jungen Jahren hat er es geliebt Ball zu spielen. Ich habe ihn mal in das Dorf meines ehemaligen Partners mitgenommen (damals habe ich auch noch nichts davon gehört das der Hund mal liegen muss) und Sherry hat wirklich, wortwörtlich, den ganzen Tag immer von irgendjemand den Ball geschossen bekommen. Als wir nachhause gekommen sind ist er ohne Abendessen, auch wieder wortwörtlich, einfach umgefallen. Die nächsten 3 Tage hatte er solche Schmerzen von dem Muskelkater, dass er kaum gehen konnte. Ja, es geht vorbei aber jeder der schon mal einen Muskelkater in den Beinen hatte, weiß wie schmerzhaft das ist.

Also was ist zu tun? Seid ihr wanderbegeisterte Menschen dann geht mit euren Hunden schon kurze Wege mit Wurzeln, Steinen etc. (KURZ, nicht stundenlang wandern!). Damit lernt der Vierbeiner alle seine vier Füße mitzunehmen und nicht die hinteren zu „vergessen“ und dauernd zu stolpern. Steigert langsam die Intensität. Jede Woche den Spaziergang ein bisschen länger und dann Steigungen einbauen. Übrigens: die Zweibeiner profitieren auch von dieser Vorbereitung. Schließlich ist eine Wanderung noch viel schöner, wenn man den Berg hochkommt ohne bei jeder Bank stehen bleiben zu müssen, weil man keine Luft mehr kriegt 😉

Auch die Entspannung im Hotel muss gelernt sein. Auch alleine bleiben im Hotel funktioniert nicht einfach so, das gehört genauso langsam aufgebaut wie zu Hause. Joy kann z.B. zuhause problemlos alleine bleiben aber im Hotel hat sie einfach soviel Angst, dass sie die ganze Zeit bellt und weint.


-) die Unterkunft: im Sommer campen wir, ich liebe diese Art Urlaub zu machen einfach. Aber im Winter schlafe ich nicht im eiskalten Auto :D Da brauchen wir also ein Hotel/Appartment. Da Joy nicht alleine bleiben kann im Hotelzimmer buche ich kein Frühstück im Hotel sondern Selbstversorgerappartments. Das ist auch deshalb angenehmer, weil man die Utensilien für die Hunde (Näpfe, Gabeln/Löffel zum Rausputzen aus den Dosen, Wasserschüssel) gleich in der eigenen Küche sauber machen kann und nicht umständlich in den (meist) kleinen Waschbecken des Badezimmers.

Weiters macht es Sinn zu fragen ein Zimmer am Rand zu bekommen, damit die Geräuschkulisse nicht sooo schlimm ist, als wenn links und rechts Zimmer sind und sich die Gäste dort bewegen. Hotelwände sind meistens recht dünn.


-) die Umgebung: ich persönlich mag es direkt vom Hotel wegspazieren zu können und nicht noch mit dem Auto wohin fahren zu müssen. Erkundigt euch bitte wie die Situation vorort ist zwecks Freilaufen. Seit ich den kleinen Mann habe frage ich immer direkt bei der Buchung nach, wie die Regelung ist bzw. was der/die FörsterIn/JägerIn in der Umgebung von freilaufenden Hunden hält. Achtung: dem Gesetz nach muss der Hund immer angeleint oder einen Beißkorb tragen! Auch im Wald, Feld, etc. (sollte ich da was übersehen haben gebt mir bitte gerne Bescheid, ich bin keine Juristin, sondern gehe von meinen Quellen aus). Erspart euch da einfach den Ärger und fragt nach, ob das gestattet ist. Meistens, wenn man weiter draußen ist, ist es kein Problem da dort alle Hunde freilaufen. Aber eben um Diskussionen vorzubeugen, erkundigt euch und richtet euch nach den Vorgaben die dort herrschen 😊


Kurzer Exkurs: Elay geht nicht jagen, weder im Wald noch am Feld. Geht euer Hund jagen geht er an der Leine. Punkt. Kein Aber, kein Mimimi. Joy geht gerade im Wald nicht frei, das ist mir einfach zu gefährlich, für sie und die Tiere die sie nachhause bringen möchte :D Und ja sie würde auch viel lieber frei laufen aber ich kenne die Laus jetzt seit 8 Jahren und das Thema wird einfach nicht mehr besprochen :D Belästigt euer Hund andere WandererInnen/SpaziergängerInnen, andere Hunde, EinwohnerInnen dann geht er an der Leine. Punkt. Solange bis ihr ein angepasstes Training mit eurem Hund gemacht habt und er dieses Verhalten nicht mehr zeigt. Ja klar, man möchte dem Hund diese Freiheit geben und einfach entspannt wandern und spazieren gehen. Das funktioniert aber nicht einfach so, das ist viel Arbeit.


-) die Wanderwege in der Umgebung: ich persönlich gehe gerne weit und nicht über Klettersteige bergauf. Das ist für jeden anders, ich mag es einfach lieber einfach dahinzuspazieren. Wollt ihr eher viel bergauf, bergab gehen? Geht ihr lieber lange Forstwege? Je nachdem könnt ihr die Region auswählen, in der ihr wandern geht.


-) eure Ausrüstung: was ihr anzieht, bleibt natürlich euch überlassen aber was nehme ich im Rucksack mit? Natürlich Wasser für mich und für die Hunde, logisch. Dann habe ich ein altes Erste-Hilfe-Set vom Auto immer im Wanderrucksack mit. Die abgelaufenen müssen ja erneuert werden, wobei es mir immer noch ein Rätsel ist was an diesen Dingen genau ablaufen kann. Aber so findet es noch seine Verwendung. Da ist noch zusätzlich eine Zeckenzange und für Elay ein Flohkamm drin, der ist schön schmal und damit lassen sich Kletten oder sonstiges direkt in der Natur wieder auskämmen. Zusätzlich habe ich für beide Hunde ein Halsband im Rucksack. Das braucht nicht viel Platz und sollte das Geschirr aus welchem Grund auch immer kaputt werden unterwegs, habe ich etwas mit an dem ich den Hund dann anleinen kann. Joy ist mir in jungen Jahren mal abgehauen und ohne Geschirr zurückgekommen. Da musste ich aus Sherrys Leine was basteln, damit ich sie angehänterweise wieder zum Auto bringen kann. Sherry ohne Leine am Halsband zum Auto geführt – es war einfach eine mühsame Geschichte, deswegen habe ich das immer dabei. Im Herbst oder Frühjahr kann es schon mal sein, dass man vom Regen überrascht wird, daher ist für beide Hunde ein dünnes Regengewand im Rucksack. Leckerlis oder Spieli, was auch immer euer Hund für den Rückruf bekommt. Wie viele wissen: bei mir und meinen Kunden bekommen die Hunde bis an ihr Lebensende für den Rückruf eine High-End Bestätigung, für Joy ist das Futter, für Elay sein Tau.


Falls mir noch mehr Punkte für euch einfallen oder ihr noch ein paar Anmerkungen habt, werde ich eine Fortsetzung schreiben 😊


Was muss für euch in den Rucksack? Was habt ihr für Erfahrungen beim Wandern mit Hund?





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